Sonntag, 4. November 2012

In guten Händen

 In guten Händen
  * * *
Im Kokon der Erinnerungen

weit entfernt und doch errungen
sitzt sie da, in sich versunken
ganz allein, und eingesunken

Im Spinngewebe alter Träume

verfängt sie Zeit und Räume
verriegelt sind ihr Tür und Tor
was man ihr sagt, verlässt ihr Ohr
* * *

In geistigen Quellen heller Tage

wenn ich der Dunkelheit entsage
stell ich mir manch ungeklärte Frage:

warum will ich das JETZT verjagen

im Schatten von gelebten Tagen?

warum will ich es mir bewahren:

bin die Gleiche wie vor Jahren?

warum wandle ich im Untergrund

obgleich ich oben lebe, Stund um Stund

ich lebte gern, wenn gleich oft schwer

manch Schicksal zeigte sich unfair

das Schönste was mir je geschah

als ich die Kinder um mich sah

mein lieber Mann, du sprichst mit mir

sie sagen tot, doch bist du hier

so werde ich mich ganz verschliessen

und in mein früheres Selbst zerfließen

was grad geschieht möcht´ich vertagen

vorerst ins Unterirdische verjagen

Und nun :

wo ich jetzt bin wird´s mir gut gehen
weil gute Menschen mich verstehen

mit Würde und mit Achterweisung

zu all der meinen Geistergreisung
* * *

Die alte Frau die sich vereinsamt

in alten Dingen noch immer nachkramt-

fühlt sich versorgt, verstanden, angekommen

seit man sich ihrer angenommen

( meiner Mutter gewidmet....in LIEBE )


© Rosanna Maisch