Samstag, 24. November 2012


 Was geht und was bleibt?

Was bleibt nach uns wenn wir gehen,
bleibt Beständigkeit im Fluss,
versiegt sie nie mit Verdruss,
wie ein flüchtiger Abschiedskuss?

Was bleibt für Euch wenn wir gehen,
Herzliebe, Mut, Gedankengut,
fortgespült durch Zeit und Flut?
Oder werden Rosen regnen,
die Erinnerungen segnen ?

Wer weint um uns wenn wir aufgeben,
wer wird für uns dann weiter leben,
ob mit Lackschuh oder Barfuss,
wie wir waren bis zum Schluss?

Jene Spuren die verwehen,
sind sie noch zu sehen,
kann man sie aufspüren,
ihre Fährte weiter führen ?

Was bleibt, das bleibt wenn wir gegangen?
Von Glück zur Last, im Lärm nach Rast,
in Gedenken von wem der da geht,
an wem, - dem das Erbe zusteht ?

Was bleibt vom Ist und Sein,
in tiefer Erde, im Schrein,
ist oben zu lesen astrein,
mit Worten gemeißelt in Stein?

Was geht, vergeht irgendwann,
doch es bleibt was gelebt worden ist,
weil du warst, wie du bist,
dass man deiner niemals vergisst,
weil du bist wie du ewig sein wirst.

© Rosanna Maisch

 Foto: mit freundlicher Genehmigung
© Hans-Peter Zürcher

Samstag, 17. November 2012

 
 
Die Freude

Die Freude wird uns dann gewiss
wenn sie erscheint als helles Licht

Sie hebt sich aus der Finsternis
wobei sie alle Schatten bricht

Sie spiegelt sich um Aug und Mund
als Zeichen unseres Wohlbefinden

Steht mit dem Frohsinn im Verbund
kann so diverse Schmerzen linden

Ob jung. ob alt, das ist egal
sie lächelt in das Leben rein

Oft unerwartet, im Trauertal
beglückt sie uns mit ihrem Schein

Sie hält uns jung mit frischem Biss
weil sie nicht mit dem Alter spart

So sei die Freude uns gewiss
gleich wie sie sich uns offenbart

© Rosanna Maisch
 
Liebe Lyrikfreunde, ich habe meine neue "LYRIK + POESIE" - Seite aufgeschaltet. Gerne lade ich Euch ein, mich auch da zu besuchen...
 
Herzlichst Rosanna 

Sonntag, 4. November 2012

In guten Händen

 In guten Händen
  * * *
Im Kokon der Erinnerungen

weit entfernt und doch errungen
sitzt sie da, in sich versunken
ganz allein, und eingesunken

Im Spinngewebe alter Träume

verfängt sie Zeit und Räume
verriegelt sind ihr Tür und Tor
was man ihr sagt, verlässt ihr Ohr
* * *

In geistigen Quellen heller Tage

wenn ich der Dunkelheit entsage
stell ich mir manch ungeklärte Frage:

warum will ich das JETZT verjagen

im Schatten von gelebten Tagen?

warum will ich es mir bewahren:

bin die Gleiche wie vor Jahren?

warum wandle ich im Untergrund

obgleich ich oben lebe, Stund um Stund

ich lebte gern, wenn gleich oft schwer

manch Schicksal zeigte sich unfair

das Schönste was mir je geschah

als ich die Kinder um mich sah

mein lieber Mann, du sprichst mit mir

sie sagen tot, doch bist du hier

so werde ich mich ganz verschliessen

und in mein früheres Selbst zerfließen

was grad geschieht möcht´ich vertagen

vorerst ins Unterirdische verjagen

Und nun :

wo ich jetzt bin wird´s mir gut gehen
weil gute Menschen mich verstehen

mit Würde und mit Achterweisung

zu all der meinen Geistergreisung
* * *

Die alte Frau die sich vereinsamt

in alten Dingen noch immer nachkramt-

fühlt sich versorgt, verstanden, angekommen

seit man sich ihrer angenommen

( meiner Mutter gewidmet....in LIEBE )


© Rosanna Maisch